Laubhaufen statt Bücherstapel
Azubis der Freien Universität Berlin engagieren sich für die Wadzeck-Stiftung
8 Azubis der FU Berlin verbrachten einen Tag in ihren Ferien auf eine ganz besondere Art: Sie engagierten sich für die Wadzeck-Stiftung. Gegründet im Jahr 1819 als erstes evangelisches Waisenhaus in Berlin, bietet diese auch heute noch Zuflucht für Kinder im Alter zwischen 5 – 18 Jahren. Mit vielfältigen stationären, teilstationären und ambulanten Angeboten begleitet die Stiftung mehr als 250 Familien und unterstützt sie mit passgenauen Hilfen.
Die Auszubildenden zu Fachangestellten für Medien- und Informationsdienste in den Fachrichtungen Archiv oder Bibliothek mussten ihre schwierige Berufsbezeichnung zunächst als „So was wie Bibliothekare“ erklären und wurden gefragt, ob man das denn heute noch brauche. Aus ihrem üblichen Arbeitsumfeld von Bücherregalen, Leihstellentheke und PC-Arbeitsplatz waren sie nun in einer ungewöhnlichen Outdoorumgebung gelandet.
Der Einsatz am frühen Morgen fing bei strahlendem Sonnenschein an, die richtigen Voraussetzungen, um den großen Garten der Wadzeck-Stiftung fit für den Herbst zu machen.
Die vielen großen Bäume hatten das Gartenareal zu einem goldgelb leuchtenden Platz gemacht. In der Woche davor hatten die Bäume ihr herbstlich verfärbtes Laub teilweise abgeworfen und nun wartete es darauf, gefegt, zusammengekehrt und auf mehrere Haufen aufgetürmt zu werden.
Das von der Straßenfront gar nicht so groß wirkende Gelände war dann doch im hinteren Bereich unerwartet umfangreich und hier lag sehr viel Laub auf dem Sportplatz, dem Sandkasten, den Wegen und in den Grünanlagen. Die Ausbilderin dachte zunächst optimistisch, dass das Laub bis zum Mittag zu einem Haufen zusammen gekehrt sein müsste und man sich dann z.B. noch dem Unkraut widmen könnte, was sich aber als Fehleinschätzung herausstellte. Von 9 bis 15 Uhr brauchte die Truppe, um einmal das ganze Gelände laubfrei zu machen, vorübergehend laubfrei, denn auf die zuerst gefegten Flächen waren schon wieder die ersten neuen bunten Blätter gesegelt, was ein wenig Frust und die Reaktion „Schnell hier weg, bevor wir wieder von vorn anfangen müssen“ bei den Azubis auslöste.
Da kam die Stärkung gegen Mittag allen sehr gelegen, um die Kraftreserven wieder aufzufüllen. Die Küche der Wadzeck-Stiftung hatte nicht nur für die Kinder gekocht, sondern ein paar Portionen Chili con Carne für die Azubis mitgemacht.
Körperliche Arbeit nicht gewohnt, waren alle am Ende ziemlich erledigt – aber auch stolz auf ihr soziales Engagement und glücklich, das Gartengelände für die Heimkinder wieder zu einer Wohlfühloase gemacht zu haben.
