„Nicht im Traum hätte ich mir gedacht, dass die das alles schaffen“, so das Resümee von Frau Weisslein, der Koordinatorin Freiwilligenmanagement der Lebenshilfe Berlin über den Einsatz der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des Bundesministeriums der Finanzen. Denn die Aufgaben bei deren sozialen Einsatz waren umfangreich und vor allem körperlich anstrengend. Statt Kopfarbeit war am 12. September Handanlegen gefragt und das in einem riesengroßen Garten, der das Gebäude umgibt.
Das Haus der Lebenshilfe ist eine Begegnungs- und Freizeiteinrichtung in Berlin Wedding. Das Haus wurde 1937 als Musterheim der Hitlerjugend gebaut und ist mittlerweile eine von der Lebenshilfe betriebene Begegnungsstätte. Der Lebenshilfe e.V. wuchs seit der Gründung 1960 vom Selbsthilfe-Verein zu einem modernen Unternehmensverbund, der die gesamte Bandbreite der Behindertenhilfe abdeckt.
Statt im Businessdress ins Ministerium ging es für das Team bereits in den frühen Morgenstunden in Arbeitskleidung Richtung Wedding. Vor dem Haus der Lebenshilfe wurden die 24 Helfer von der Leitung des Hauses begrüßt und nach einer kurzen Vorstellung der Einrichtung in die jeweiligen Arbeiten eingewiesen. Das Team hatte sich im Vorfeld bereits in sechs Arbeitsgruppen eingeteilt:
Die Laubgebläse Gruppe hatte die Aufgabe, mit Hilfe eines elektrischen Laubgebläses die Hausumrandung zu reinigen. Hier war Teamwork gefragt: einer bediente das große Gebläse und die anderen kehrten und rechten die trockenen Blätter zusammen und entsorgten sonstigen Unrat. In diesen herbstlichen Tagen kam da einiges zusammen….. Die Damen mit den „grünen Daumen“ hatten sich für die Kräutergarten Gruppe angemeldet und dieser grüne Daumen war hier auch nötig, denn nicht immer war es ganz leicht zu unterscheiden, was als Unkraut gejätet und welche Pflanzen und Kräuter besonders vorsichtig behandelt werden mussten. Neben neuen Beeten, die angelegt wurden, konnten hier Kräuter geerntet und einige Sträucher gepflanzt werden.
Die starken Männer im Team legten dagegen in der „Spielgeräte-Gruppe“ – im wahrsten Sinne des Wortes – Hand an. Das morsche Spielgerät muss demnächst ausgetauscht werden und um an die Verankerungen zu kommen, musste der Rindenmulch abgetragen und zum Container gekarrt werden. Neben dicken Arbeitshandschuhen waren muskulöse Arme hier von Vorteil, denn es musste sehr tief gebuddelt werden. Muskelkater vorprogrammiert!
Ein Highlight des Tages – vor allem für die Männer in der Runde – war sicherlich der Aufsitzrasenmäher. So war es auch ein Leichtes, Freiwillige für die Rasenmäh-Gruppe zu finden. Und so wie es aussieht, hat das wohl nicht nur den Gärtner unterstützt, sondern auch noch sehr viel Spaß gemacht. Aber mit dem Rasen mähen war die Arbeit noch nicht getan, er musste auch noch zusammen gerecht und entsprechend entsorgt werden.
Sehr zur Freude aller wurde mittags der Grill angeworfen und dadurch der Energiespeicher der Helfer wieder gefüllt. Um das möglich zu machen, gab es natürlich auch noch eine Koch-Gruppe. Hier ging es nicht nur darum, für die eigenen Mitarbeiter zu schnipseln und zu schälen, sondern auch noch für die Gäste, die sich für die Mittagspause angekündigt hatten. Ein Dutzend Bewohner der Wohngruppen der Lebenshilfe statteten den Ministeriumsmitarbeitern einen Besuch ab, somit galt es 40 hungrige Personen zu bewirten. Der Clou: Der Grillmeister ist Vegetarier! Machte ihm aber nichts aus. Danach musste alles wieder aufgeräumt und gespült werden, zum Glück steht man nicht jeden Tag für so viele Gäste in der Küche…
Viel „Staub“ wurde bei der Schleif Gruppe aufgewirbelt: Hier ging es darum, alten Bierzeltgarnituren zu neuem Glanz zu verhelfen. Dafür mussten sie von einem Teil der Gruppe erst einmal gesäubert und abgeschliffen werden. Glücklicherweise trugen alle Arbeitskleidung, denn die feinen Holzpartikel bedeckten alles, was in der Nähe war. Nachdem die Bänke dadurch gut vorbereitet waren, griff der andere Teil der Gruppe zu Pinsel und Farbtopf und verpasste ihnen eine neue Lackschicht. Ergebnis: Die Bänke sahen aus wie neu!
Fazit von Frau Weisslein, die am Ende alle noch mit Schokolade verwöhnt hat: „Es ist unglaublich toll, dass wir das alles an einem Tag geschafft haben, das setzt unglaublich viel Arbeitskraft frei, wir hätten das alles nach und nach machen müssen. Vielen herzlichen Dank an das Team des Bundesfinanzministeriums, das uns mit so viel Manpower unterstützt und allen, auch unseren Bewohnern, damit einen großen Gefallen getan hat.