Mit einer Patenschaft für eine Person oder eine Familie können Sie den Geflüchteten helfen, Hürden des Alltags in Deutschland zu überwinden. Als Pate werden Sie dabei auf verschiedene Weise aktiv, abhängig von Ihrer Zeit und von den Bedürfnissen der Geflüchteten. Sie können etwa den Einstieg in die neue Umgebung und die deutsche Kultur erleichtern, indem Sie Ausflüge unternehmen und die Neu-Berliner mit ihrer Stadt vertraut machen. Auch wird oft Hilfe in allgemeinen Alltagssituationen benötigt, sodass eine Begleitung beim Einkauf, bei der Fahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln, bei Behördengängen, der Wohnungssuche und Arztbesuchen hilfreich ist. Insbesondere das Verfahren vor den deutschen Behörden, das schon vielen Deutschen kompliziert erscheint, stellt die Geflüchteten immer wieder vor besondere – vor allem sprachliche – Herausforderungen. Ein Pate kann daneben bei Freizeitaktivitäten und beim Erlernen der deutschen Sprache behilflich sein. Entscheidend ist dabei immer auch, dass eine gegenseitige Sympathie besteht und es gelingt, ein Vertrauensverhältnis aufzubauen. Hierfür gibt es eigene Informations- und Schulungsveranstaltungen und Programme für ehrenamtliche Paten. Eine Patenschaft kann für Familien, einzelne Erwachsene oder aber für Kinder und Jugendliche angeboten werden. Kinder und Jugendliche brauchen oft vor allem im schulischen Bereich Unterstützung, da es am Anfang schwierig für sie ist, den (sprachlichen) Anforderungen in der Schule gerecht zu werden. Teilweise konnten sie noch nie oder seit Jahren nicht mehr die Schule besuchen und sind Analphabeten. Eine Hilfestellung kann zum Beispiel bei der Erledigung von Hausaufgaben gegeben werden. Die Paten können gleichzeitig Ansprechpartner für Lehrer sein und zwischen den Eltern und der Schule vermitteln. Neben der Schule kann der Pate zur Integration beitragen, indem er dem Kind oder Jugendlichen hilft, einen Sportkurs zu finden oder an anderen Freizeitaktivitäten teilzunehmen.
Derzeit kommen auch viele minderjährige Asylsuchende allein nach Deutschland. Das hat die unterschiedlichsten Gründe und ist oft mit furchtbaren Schicksalen verbunden. In solchen Fällen muss dem Minderjährigen ein Vormund zur Seite gestellt werden. Ein Vormund nimmt alle persönlichen und vermögensrechtlichen Angelegenheiten des Mündels wahr. Mit anderen Worten geht es als Vormund darum, anstelle der Eltern die Interessen des Kindes oder Jugendlichen im Alltag zu vertreten. Der Vormund darf und muss alle Entscheidungen in Gesundheitsfragen und finanziellen Angelegenheiten zum Wohl des Minderjährigen treffen. Er entscheidet in Fragen des Bildungsweges und bestimmt darüber, wo das Mündel wohnen soll. Er ist aber auch oft Ansprechpartner bei Sorgen und Problemen des Mündels, die zum Beispiel die Schule betreffen können. Als Vormund nehmen Sie das Kind oder den Jugendlichen nicht zu Hause auf. In den meisten Fällen sind die Minderjährigen in betreuten Einrichtungen untergebracht. Wenn Sie Interesse daran haben, die Vormundschaft für einen minderjährigen Flüchtling zu übernehmen, können Sie sich an das Jugendamt wenden. Die Jugendämter haben die Aufgabe Vormünder zu gewinnen und zu qualifizieren. Sie können sich jedoch auch unter der Telefonnummer (030) 666 330 oder unter www.caritas-berlin.de an die Caritas wenden. Außerdem gibt es Vereine und Organisationen die Schulungen für Einzelvormundschaften anbieten.
Betreuung oder Begleitung von Geflüchteten meint ansonsten in der Regel sporadische Hilfe bei einzelnen Unternehmungen. Das können Behördengänge sein, aber auch Arztbesuche, Ausflüge und Einkäufe. Dabei sind Sie nicht wie bei einer Patenschaft langfristig verpflichtet, eine bestimmte Person oder Familie zu begleiten. Sie können sich stattdessen kurzfristig je nach dem Zeitumfang, den Sie investieren wollen, zur Verfügung stellen. Aus diesem Grund ist dieses Engagement wesentlich unbürokratischer als etwa eine Vormundschaft und kann von den meisten Initiativen und Organisationen vermittelt werden.